EU veröffentlicht Zollstatistik für das Jahr 2016
Demnach wurden im vergangenen Jahr mehr als 41 Mio. gefälschte Produkte im Wert von fast 673 Mio. Euro an den europäischen Außengrenzen beschlagnahmt. Die Anzahl der aufgegriffenen Artikel liegt damit etwas über dem Niveau der Vorjahre.
Die Zeche zahlen nur die betroffenen Unternehmen, mit Umsatzverlusten und den Kosten für die Rechtsverfolgung - Kosten, die teilweise so hoch sind, dass kleine und mittelständische Unternehmen sie oftmals nicht aufbringen können. Die Verbraucher wiederum können ihre Rechte in der Praxis nicht durchsetzen, weil die Verantwortlichen durch den grenzüberschreitenden Handel und komplexe Firmengeflechte nur außerordentlich schwer greifbar sind.
Die Gesellschaft zahlt schließlich mit Arbeitsplatzverlusten - allein im Bekleidungssektor gehen aufgrund von Produkt- und Markenpiraterie über 3.500 Stellen verloren.
Die Profiteure demgegenüber verstecken sich hinter anonymen Onlineangeboten. „Handelsplattformen und andere Mittler, die an solchen betrügerischen Angeboten mitverdienen, müssen mehr tun, um das Angebot an Fälschungen einzuschränken. Hier besteht ein strukturelles Ungleichgewicht, dass nicht zu tolerieren ist", so Bartels.
Darüber hinaus müssen die mit der Rechtsdurchsetzung befassten Behörden finanziell und personell angemessen ausgestattet sein. Nur so kann der Verbraucher wirksam vor minderwertigen Fälschungen geschützt werden.
Denn noch eine erschreckende Zahl gibt die Zollstatistik der EU Kommission her: Produkte des täglichen Gebrauchs sowie Produkte, die eine Gefahr für die Sicherheit und die Gesundheit der Verbraucher darstellen können - z.B. Arzneimittel, Körperpflegeprodukte, Spielzeug und elektrische Haushaltsgeräte - machen inzwischen mehr als ein Drittel der von den europäischen Zollbehörden aufgegriffenen Waren aus - ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Hier ist Gefahr im Verzug.
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